One Gaming Ultra im Test – Qualität und Komfort aus dem Hause one.de?

One Gaming Ultra im Test – Qualität und Komfort aus dem Hause one.de?

Heute wird sich der One Gaming Ultra genau angesehen. Die Marke „One Gaming“ ist für seine PC-Systeme, Laptops, Tablets und weiteren Gaming-Zubehörs bekannt – und seit diesem Jahr versucht man sich auch an Gaming Stühlen. Die Preise fangen hier bei ca. 150€ an und enden beim One Gaming Ultra, der für etwa 299€ zu haben und damit direkter Konkurrent einiger anderer Chairs ist, die ich schon gestestet habe – beispielsweise dem S300 von Nitro Concepts oder dem nur ca. 50€ teureren noblechairs EPIC. Doch auch mit den Standard-Modellen von AKRacing und DXRacer konkurriert er – doch dazu später mehr.

Zuerst befassen wir uns allein mit dem One Gaming Ultra, den wir hier in der Farbe „Snow“ stehen haben. Für wen der Stuhl geeignet ist, ob Qualität und Verarbeitung zum Preis passen und ob ich dir den Kauf empfehle, das erfährst du in den nächsten 5 Minuten!

One Gaming Ultra Stuhl im Test: Meine Erfahrungen

Inhaltsverzeichnis

HerstellerOne Gaming
ModellUltra
MaterialienStahlrahmen, Aluminium Fußkreuz, Kaltschaum-Polsterung, Kunstleder-Bezug, Kunststoff-Rollen, Geformte Weichkunststoff-Armlehnen
Eigenschaften3D-Armlehnen, feststellbare & justierbare Wippfunktion, neigbare Rückenlehne, max. Belastbarkeit von 130kg

Wichtige Informationen auf einem Blick:

  • Armlehnen in 3 Richtungen verstellbar (3D)
  • Arretierbare Wippmechanik
  • Bezogen mit PU-Leder, also Kunstleder
  • Auch mit Echtleder-Bezug erhältlich
  • Zwei verfügbare Farben: Schwarz & Schwarz-Weiß
  • Liegt mit 299€ im mittleren Preissegment
  • Für Gamer unter 190cm mit schlanker bis maximal normaler Statur

Aktuelle Angebote zum One Gaming Ultra:
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One Gaming Ultra im Test: Bin ich überzeugt?

Ich gehe step-by-step einzelne relevante Punkte durch. Am Ende kommt dann wie gewohnt die Kauf- und Größenberatung. Außerdem werde ich euch vergleichbare Alternativen zeigen, sofern es welche gibt. Also dranbleiben und weiterlesen, in 3 Minuten bist du schlauer!

Der Aufbau

Der Aufbau ist hier Standard: Rollen in die Aluminium-Basis drücken, Rückenlehne an die Sitzfläche schrauben, Gaslift in die Basis und den Rest des Stuhls aufsetzen – fertig! Wie gewohnt ist der Aufbau auch allein in 15 Minuten machbar. Zum Schluss werden nur noch Lenden- und Kopfkissen installiert und dann kann Platz genommen werden.

Das Kunstleder

Nach Angaben des Herstellers ist das Kunstleder atmungsaktiv. Ich hatte bisher mit keinem PU-Stuhl Probleme mit der Belüftung bzw. Schwitzen, deshalb kann ich das so unterschreiben. Haptisch macht das Kunstleder einen soliden Eindruck, vergleichbar mit anderen Modellen in der Preisklasse. Es gibt sicherlich PU-Leder, die sich noch ein wenig besser anfühlen, doch muss man hierfür auch wieder etwas tiefer in die Tasche greifen, als beim One Gaming Ultra. Störend fand ich aber, wie das Kunstleder Falten wirft und wie unsauber es bezogen ist.

Bezug unsauber bespannt

Hier sehen wir die linke Seitenwange. Der Bezug wurde hier wohl unsauber gespannt, er wirft ziemlich dicke Falten. Das finde ich persönlich für einen Gaming Stuhl für 299€ nicht in Ordnung. Ich habe schon so einige Stühle in dem Preissegment hier gehabt, aber so starke Faltenbildung ist mir da bisher nicht untergekommen.

Falten im Kunstleder an Rückenlehne

Auch hier sehen wir Falten. Rund um den Kunststoffrahmen zur Befestigung der Kissen finden wir solche Falten, genau wie unten an der Sitzfläche. An der Bespannung muss der Hersteller definitiv arbeiten.

Die Rollen

Die Rollen des Ultra laufen leise, wenn ihr also nachts mal wieder die letzten im Haus seid, die noch wach sind, müsst ihr euch keine Gedanken machen, wenn ihr aufsteht oder euch hinsetzt und ranschiebt. Das passiert hier recht leise und flüssig. Die Rollen sind normalgroß und bestehen aus Kunststoff.

Rollen des One Gaming Ultra

Die Kunststoffrollen entsprechen so ziemlich normalen Standards. Wer gern besondere noch leisere Rollen unter seinem Stuhl haben möchte, der guckt sich mal solche Rollen an: Superleise Hartboden-Rollen.

Die Armlehnen

Das Design der Armlehnen ist speziell, aber nicht schlecht. Wir haben hier eine leicht gewölbte Form und das verwendete Material ist weicher Kunststoff. Er ist etwas nachgiebiger als „Standard-Plastik“, die Ellenbogen werden also angenehm gepolstert. Die Armlehnen sind in 3 Richtungen verstellbar: Die Höhe kann angepasst werden, sie können rotieren und nach vorn und hinten bewegt werden.

Die Armlehnen mit Weichkunststoff fotografiert.

Verarbeitung

Die Verarbeitung ist ok, für den Preis meiner Meinung nach aber ausbaufähig. Die Nähte verlaufen zumindest größtenteils gerade, wir finden aber besonders auf der Rückenlehne viele Stellen, an denen das Kunstleder unsauber gespannt wurde und Falten wirft. Das sieht nicht sonderlich schön aus und darf bei einem Preis von 299€ nicht in großem Maße passieren.

Auch an der Sitzfläche ist die Verarbeitung nicht gut.

Sitzgefühl, Bequemlichkeit & Ergonomie des One Gaming Ultra

Kommen wir zu einem deutlich interessanteren Thema: Wie sitzt es sich auf dem One Gaming Ultra? Testpersonen habe ich hier zwei: Mich selbst mit einer Größe von 189cm und aktuellen 87kg Gewicht sowie eine Dame mit einer Größe von 167cm und 54kg Körpergewicht.

Die Polsterung

Die Kaltschaumpolsterung im Inneren der Sitzfläche ist zwar nicht sonderlich dick, aber auch nicht zu dünn. Auch an der Rückenlehne lässt sich der Stahlrahmen zwar von hinten ertasten, an der Vorderseite ist davon aber nichts zu spüren. Wo wir uns anlehnen, ist alles ausreichend gepolstert und man kommt mit keinen harten Elementen in Kontakt. Wie beständig der Kaltschaum ist, wie dicht er ist und wie formstabil er auf Dauer ist, kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich hoffe nur, dass die recht dünne Polsterung der Sitzfläche eine lange Lebensdauer hat.

Lenden- und Nackenkissen

Ein Nackenkissen wird nicht mitgeliefert, obwohl es auf der Herstellerseite heißt, dass man Nacken- und Lordosenkissen individuell anpassen kann. Update: Diese Passage wurde mittlerweile entfernt. Mit dem Lendenkissen habe ich leider auch so meine Probleme. Es ist recht groß und starr und zwingt mich in eine wenig gesunde bzw. bequeme Körperhaltung. Ich habe ein leichtes Hohlkreuz, welches durch eine Lordosenstütze durchaus ausgeglichen werden könnte.

Bauchwölbung durch Lendenkissen

Auf diesem Bild sieht man, dass mich das dicke Kissen zwingt, meinen Bauch herauszustrecken. Es ist zu dick und hart. Wenn ich es benutze, zwingt es mich, ein stärkeres Hohlkreuz zu machen. Deshalb kann ich auf dem Stuhl nur ohne Kissen sitzen. Für mich ist das kein zu großes Problem, weil ich kein extremes Hohlkreuz, sondern nur ein leichtes habe.

Zu massive Lordosenstütze

Hier erkennt man nochmals, dass das Kissen ziemlich mit meinem Rücken konkurriert. Dabei habe ich sogar ein leichtes von der „Norm“ abweichendes Hohlkreuz, das Unterstützung gebrauchen kann.

Hohlkreuz-Forcierung durch Lendenkissen

Bei meiner Partnerin sieht’s genauso aus – das Hohlkreuz wird deutlich verstärkt und zwingt einen, den Bauch herauszustrecken. Hier muss der Hersteller also nochmal nacharbeiten, denn momentan stufe ich die Lordosenkissen als nicht nutzbar ein.

Sitzgefühl & Abmessungen des Stuhls

Wer ein etwas breiteres Kreuz hat, den werden die sehr ausgeprägten und nach vorn kommenden Seitenwangen stören.

Schulterenge bei den Seitenwangen.

Für mich und mein Kreuz ist nicht genug Platz auf dem Stuhl, meine Schultern werden ein wenig nach vorn gezwungen. Für etwas sportlichere, breitere Rücken ist der Stuhl deshalb weniger geeignet.

Bei meiner Partnerin sieht das anders aus: Sie hat im Schulterbereich ausreichend Platz. Aufgefallen ist uns aber die etwas sonderbare Form der Rückenlehne. Während wir im Lendenbereich bei den meisten Stühlen eine leichte Wölbung zur Unterstützung finden, geht die Rückenlehne hier erstmal gerade nach oben. Im Bereich der Schulterblätter fällt uns jedoch eine leichte Auswölbung auf. Wir können beide nicht wirklich sagen, dass uns das Sitzgefühl überzeugt.

Es erinnert uns eher an die Tests des Diablo X-Horn und des Diablo X-Fighter. Dafür, dass der Stuhl 299€ kostet und somit mit dem S300 und den Standard-Modellen wie dem Ex-Wide von AKRacing, oder den DXRacer-Stühlen aus demselben Preissegment konkurriert, sind wir nicht wirklich zufrieden. Zum Vergleich mit anderen Stühlen aber gleich mehr.

Der One Gaming Ultra verfügt über eine Wippmechanik. Diese funktioniert soweit gut und problemlos.

Vergleich: One Gaming Ultra & Basic

Ich habe hier zwei Stühle von One Gaming im Test. Dieser Bericht hier beleuchtet den „Ultra“ von One Gaming, der ja wie beschrieben 299€ kostet. Ebenfalls habe ich hier die Standard-Variante von One Gaming, der gerade mal 149,99€ kostet. Das Basis-Modell kostet also nur die Hälfte, unterscheidet sich aber kaum vom Ultra-Modell. Statt 3D haben wir hier 2D-Armlehnen, die anders aussehen – okay. Ansonsten sind hier nur Optik und Form der Rückenlehne anders.

Offenbar macht den One Gaming Ultra also eher die Optik teurer als das halbsoteure Standard-Modell.

Vergleich zwischen One Gaming Ultra und Basismodell

Fazit: Kaufen oder nicht?

Nachdem ich so meine Erfahrungen mit dem One Gaming Ultra gemacht habe, kann ich euch leider nicht raten, den Stuhl zu kaufen. Bei einem deutlich günstigeren Preis vielleicht, aber nicht für 299€. Denn in dem Preissegment ist die Konkurrenz viel zu stark. Das Sitzgefühl ist leider nicht wirklich gut, weder bei mir mit etwas breiterem Kreuz, noch bei meiner eher schmalen Partnerin. Das Lendenkissen ist unbenutzbar, man muss also ohne Kissen sitzen.

Das Kunstleder ist ok, nimmt man aber einen braunen Schein mehr in die Hand, bekommt man einen Stuhl mit hochwertigerem PU-Bezug. Mir bleibt nichts übrig, als zu empfehlen dass ihr euer Geld in einen anderen Stuhl investiert.

Wenn man dann noch beachtet, dass das Basis-Modell des Herstellers nur die Hälfte kostet und beinahe die gleichen Eigenschaften hat, kommen mir die Preise sehr willkürlich gewählt vor.

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Alternativen zum One Gaming Ultra

Als erstes fällt mir hier der Nitro Concepts S300 ein. Dieser kostet gute 50€ weniger und hat mindestens die gleichen Funktionen, wie der Ultra. Allerdings haben wir hier eine tiefere Sitzfläche, eine super Verarbeitung und vor allem ein vernünftiges Sitzgefühl. Auf dem S300 sitze ich gerne, er ist bequem und bietet auch mir genügend Platz. Das liegt unter anderem daran, dass die Seitenwangen nicht so hervorstehen, wie beim Ultra – sie sind stark abgeflacht und stellen so ausreichend Platz zur Verfügung. Der S300 wirkt besser gepolstert und ist dem Ultra in der Verarbeitung einen Schritt vorraus.

Als zweites Fallen mir EPIC & ICON von noblechairs ein. Beide Modelle kosten 50 bzw. 60€ mehr, bieten dafür aber auch einiges mehr. Der PU-Bezug ist hier der mit der besten Haptik, den ich bisher gefühlt habe. Die Verarbeitung ist hier absolut perfekt. Keine schiefe Naht, keine Falten im Leder – hier ist alles sehr stramm und gewissenhaft bezogen. Hinzu kommt das sehr edle Design. Am besten ihr schaut euch die Berichte dazu selbst an.

Marco Nykamp
Marco Nykamp

Ich bin Marco Nykamp, TÜV-zertifizierter Ergonomie-Berater und seit 2014 schreibe ich hier über Gaming- und Bürostühle. Du findest hier nur echte, ehrliche & unabhängige Tests & Videos, keinerlei gekaufte oder unehrliche Meinungen. Auch schreibe ich keine Testberichte zu Stühlen, die ich nie wirklich besessen habe.

Weil ich oft auch sehr kritisch mit den Testobjekten bin, bekomme ich nur wenige Stühle for free, den Großteil kaufe ich selbst. Daher wird dieses Projekt durch Affiliate-Programme finanziert. Mehr dazu & über mich findest du hier: Über Marco Nykamp

Hinweis zur dieser Seite: Tagesaktuelle Preise / Affiliate Links / Bilder stammen z. T. von Amazon

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