Secretlab TITAN Evo Nanogen Test: Den Aufpreis wert?
- Autor: Marco Nykamp
- Zuletzt aktualisiert: 30.03.2025
Secretlab hat eine neue Version des Secretlab TITAN Evo rausgebracht, die Nanogen-Edition. Im heutigen Testbericht dazu findet ihr heraus, wie sich der Titan Evo Nanogen vom normalen TITAN Evo unterscheidet und welche Neuerungen ihr zu einem Aufpreis von 250€ zu erwarten habt.
Die Nanogen-Edition gibt es bisher nur in Regular & XL, eine Small-Version wird bisher nicht angeboten. Neu ist am Stuhl das Kunstleder, es wurde eine zusätzliche Polsterung hinzugefügt und die Armlehnen haben sich ein wenig verändert.
Inhaltsverzeichnis
Secretlab TITAN Evo vs. TITAN Evo Nanogen: Unterschiede
- Heavy-Duty-Armlehnen: Die Armlehnen sind nun „Heavy-Duty“, also offenbar belastbarer als die normalen. Zusätzlich sind sie 50% höher verstellbar.
- Plushcell-Armlehne: Bei der Nanogen-Edition sind standardmäßig die Plushcell-Armlehnen im Wert von 79€ anstatt der Standard-Armauflagen mit einem Wert von 49€ dabei.
- Nanogen-Hybrid-Kunstleder: Während das bisherige Neo-Hybridleder laut Secretlab 12x strapazierfähiger als normales PU-Leder ist, soll das Nanogen-Leder 14x strapazierfähiger als normales PU-Leder sein. Zusätzlich soll es weicher & uv-beständiger sein.
- Nanofoam-Polsterung: Der als recht fest bekannte Polsterschaum von Secretlab hat noch eine Beschichtung aus dem neuen Nanofoam bekommen, wodurch das Polster weicher werden aber trotzdem stützende Eigenschaften haben soll.
- Konsequentes Design: Die Nanogen-Edition in weiß ist wirklich komplett weiß: Auch die Bauteile unterhalb des Stuhls sind komplett in weiß gehalten. Das sieht unfassbar gut aus. Beim schwarzen Stuhl ist entsprechend alles schwarz.
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Design: Komplett weiß & sehr elegant
Für mich ist mein Secretlab TITAN Evo Nanogen in weiß der schönste Stuhl, den Secretlab zu bieten hat. Er ist komplett weiß und zwar wirklich komplett, vom Innenleben der Armlehnen abgesehen, wenn man die Armlehnen hochgefahren hat.
Selbst die Mechanik unterhalb des Stuhls ist komplett weiß lackiert. Optisch macht das einen unfassbar eleganten Eindruck und rein optisch ist dieser TITAN Evo einer der schönsten Gaming Stühle, die ich bisher gesehen habe.
Neu ist auch das Logo auf der Rückenlehne: Es ist nicht mehr gestickt, sondern auf eine andere Art und Weise aufgebracht, die den Stuhl noch hochwertiger aussehen lässt. Das beherrscht Secretlab ohnehin: Man hat nie den Eindruck, einen billigen Stuhl vor sich stehen zu haben, im Gegenteil.
Heavy-Duty-Armlehnen mit Plushcell-Auflage
Die neuen Armlehnen sind ihres Namens nach nun stärker belastbar. Secretlab macht keine näheren Angaben dazu, wie belastbar die Armlehnen in Zahlen sind im Vergleich zum Vorgänger. Ich habe allerdings auch nie irgendwo gelesen, dass Secretlab-Nutzern die Armlehnen weggebrochen sind, insofern ist die höhere Belastbarkeit nett, aber kein besonderer Punkt für mich.
Zusätzlich gehen die Armlehnen nun 50% höher als die Standard-Armlehnen. Ich habe mir beim normalen TITAN Evo keine zusätzliche Höhe gewünscht, anderen scheint es aber so gegangen zu sein: Insofern hat Secretlab hier sicherlich einen häufiger geäußerten Kundenwunsch erfüllt.
Zu guter letzt kommt der Secretlab TITAN Evo Nanogen im Test standardmäßig mit den Plushcell-Armlehnen, die sich durch ihre Memoryfoam-Polsterung und den samtweichen Bezug auszeichnen. Die Armlehnen sind tatsächlich verdammt angenehm, ich habe sie mir schon für meinen normalen TITAN Evo gekauft.
Gepolsterte und weich bezogene Armlehnen möchte ich nicht mehr missen, wenn man sich erstmal dran gewöhnt hat. Die Plushcell-Armlehnen haben einen Wert von 79€. Die Standard-Armauflagen, die sonst dabei gewesen wären, haben einen Wert von 49€. Somit ist dieses Upgrade effektiv 30€ wert und passt nebenbei deutlich besser zum Design des Stuhls, als eine schwarze Armauflage.
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Nanogen-Hybrid-Kunstleder
Das Nanogen-Hybrid-Kunstleder soll noch weicher geworden sein, als es das Neo-Hybridleder war. Und das ist gelungen, das Kunstleder der Nanogen-Edition fühlt sich wirklich unfassbar hochwertig an. Ich würde sogar sagen, dass dieses Stuhl mit dem haptisch schönsten Kunstleder bezogen ist, das ich bisher gesehen bzw. gefühlt habe.
Auch strapazierbar soll es geworden sein: Das Neo-Hybridleder des normalen TITAN Evo soll 12x strapazierfähiger sein, als „normales PU-Leder“. Was normales PU-Leder genau ist, wird nicht näher beschrieben. Wir können die Zahl aber ins Verhältnis setzen: Das Material der ersten TITANs (ohne EVO) sollte 4x strapazierfähiger als normales PU-Leder sein. Und das Nanogen-Leder ist 14x strapazierfähiger als normales PU-Leder.
Somit erreichen wir hier ein Upgrade von 12x strapazierfähiger zu 14x strapazierfähiger. Wenn man das als Extra zum normalen Evo on top bekommen würde, würde ich es dankend annehmen – einen besonderen Aufpreis wäre mir diese Verbesserung aber nicht wert.
Entscheidender könnte die erhöhte UV-Beständigkeit des Materials sein. Denn UV-Strahlung ist der größte Feind des Kunstleders und sorgt häufig für ein viel zu frühes Aufgeben von PU-Bezügen, sie blättern zum Beispiel ab. Man soll keine Angst um ein Vergilben des Bezuges haben müssen, das hat Secretlab in UV-Kammer-Tests untersucht.
Schließlich bleibt zu erwähnen, dass das Nanogen-Kunstleder tierversuchsfrei ist und weniger CO2 emittiert, als Echtleder und damit nachhaltiger geworden ist.
Nanofoam-Polsterung: Endlich ein weicher TITAN Evo?
Secretlab nennt die eigenen Polster der bisherigen Stühle einen „mittelfesten Kaltschaum“, der allerdings meist eher als hart und nicht mittelfest empfunden wird. Ähnlich wie bei noblechairs bekommen wir hier die härtesten Polster überhaupt. Für mich und viele anderen waren die festen Polster immer angenehm: Ich habe mich nie darüber beschwert.
Dennoch habe ich mich gefreut, als ich gelesen habe, dass eine NanoFoam-Beschichtung der Kaltschaumteile die Polsterung endlich „weich“ machen sollte – Schluss mit den harten Polstern? Ich finde nicht. Im direkten Vergleich ist der Unterschied ehrlicherweise kaum feststellbar.
Mit der Hand meine ich den Unterschied zu spüren, im Sitzen aber nur minimal. An genau diese Neuerung der Nanogen-Edition hatte ich den größten Anspruch & die größten Hoffnungen, da finde ich es nun doch schade, dass das Versprechen „Weichheit trifft endlich auf Support“ eher nicht eingehalten wird. Schade!
Fazit: Gute Neuerungen, aber nicht für 250€ mehr
Ich mag Secretlab und seine Produkte, genau wie die Unternehmenskultur wenn es darum geht, das eigene Produkt immer weiter zu verbessern. Das ist mit dem TITAN Evo Nanogen zwar wieder gelungen, allerdings wäre ich vermutlich nicht bereit, für die eher wenigen Upgrades ganze 250€ mehr zu bezahlen. Das sind immerhin fast 50% mehr.
Für das Ugrade der Armlehnen mit der höheren Maximalhöhe- und Belastbarkeit würde ich nicht wirklich mehr Geld ausgeben wollen, die Plushcell-Armlehen machen zwar effektiv ein 29€-Upgrade aus, aber auch das reicht natürlich nicht ganz für den Aufpreis.
Auch der Bezug holt’s für mich nicht raus: Er fühlt sich zwar wunderbar an und ist ohne Zweifel hochwertig, allerdings werden wir den Unterschied rein vom Gefühl bei der Nutzung kaum feststellen, denn das Neo-Kunstleder des TITAN Evo ist ja schon ein sehr gutes Material. Gut finde ich aber dennoch, dass die erhöhte UV-Beständigkeit die Lebensdauer des Bezugsmaterials verlängern dürfte.
Dass die Polsterung mit der Mikroschaum-Auflage namens Nanofoam besonders weicher geworden ist, kann ich leider auch nicht feststellen. Ich merke nur einen sehr kleinen Unterschied und bezweifle, dass jemand, der den vorherigen Kaltschaum als zu hart empfand, hier nun zufrieden sein würde.
Am Ende bleibt das Design: Den Wert dessen bepreist am besten jeder selbst. Ich finde die Nanogen-Edition unfassbar schön und dieser Stuhl ist definitiv optisch einer meiner absoluten Favoriten unter allen Gaming-Stühlen. Ich kann mir auch vorstellen, dass die Lackierung sämtlicher Bauteile durchaus etwas kostet in der Produktion.
Wenn du also den maximal schönsten und am stärksten ausgestatteten Secretlab-Gaming-Stuhl kaufen willst und Geld für dich keine Rolle spielt, dann greif zu. Wenn Geld aber doch eine Rolle spielt, dann würde ich mein Geld im „normalen“ TITAN Evo als besser investiert ansehen.
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Ich bin Marco Nykamp, TÜV-zertifizierter Ergonomie-Berater und seit 2014 schreibe ich hier über Gaming- und Bürostühle. Du findest hier nur echte, ehrliche & unabhängige Tests & Videos, keinerlei gekaufte oder unehrliche Meinungen. Auch schreibe ich keine Testberichte zu Stühlen, die ich nie wirklich besessen habe.
Weil ich oft auch sehr kritisch mit den Testobjekten bin, bekomme ich nur wenige Stühle for free, den Großteil kaufe ich selbst. Daher wird dieses Projekt durch Affiliate-Programme finanziert. Mehr dazu & über mich findest du hier: Über Marco Nykamp